Warum macht es bei allen anderen "Klick", aber bei mir nicht?

Warum macht es bei allen anderen "Klick", aber bei mir nicht?

Warum macht es bei allen anderen Klick, aber bei mir nicht?

Moin! Heute wollen wir uns mit einer Frage beschäftigen, die viele Menschen auf ihrem Weg zu einem nüchternen Leben beschäftigt: **Warum scheint es bei allen anderen irgendwann Klick zu machen, nur bei mir nicht?**

Diese Frage höre ich oft in Gesprächen mit Menschen, die versuchen, dem Alkohol den Rücken zu kehren. Sie haben die Geschichten anderer gehört – in Podcasts, Büchern oder Gesprächen – und dabei immer wieder von diesem magischen Moment gehört, an dem alles klar wird und sich das Leben grundlegend ändert. Doch was, wenn dieser Moment nicht kommt? Was, wenn der erhoffte Klick ausbleibt? Lass uns gemeinsam Licht ins Dunkel bringen und herausfinden, warum dieser Moment so schwer greifbar ist und wie man ihn trotzdem erreichen kann.

Die Gefahr des Vergleichens

Wir neigen oft dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Besonders in sozialen Medien sehen wir das vermeintlich perfekte Leben der anderen. Doch man sollte nie vergessen: Man sieht nur die Spitze des Eisbergs und nicht den oft steinigen Weg, den jemand bis dahin gegangen ist. Im Kontext der Sucht ist das nicht anders. Geschichten von Menschen, die es geschafft haben, wirken oft einfach, ja fast mühelos. Aber das ist selten die ganze Wahrheit.

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Herausforderungen und seine eigene Art, mit Problemen umzugehen. Ein Vergleich ist daher immer ein wenig unfair und kann zu Frustration und Entmutigung führen. Lass uns stattdessen auf unseren eigenen Weg fokussieren und uns daran erinnern, dass jeder Fortschritt zählt, egal wie klein er erscheinen mag.

Verschiedene Wege zum Klick

Der Klick-Moment ist für viele Menschen der Wendepunkt in ihrem Kampf gegen die Sucht. Aber dieser Moment kann sich auf verschiedene Weisen manifestieren, und nicht jeder erlebt ihn auf die gleiche Weise.

Die plötzliche Eingebung

Manche Menschen erleben eine Art plötzliche Eingebung oder eine neue Sichtweise, die sie dazu bewegt, ihr Leben zu ändern. Dieser Moment kann wie ein Geistesblitz erscheinen, der einem die Augen öffnet und alles in einem neuen Licht erscheinen lässt. Oft sind es kleine Dinge, die den Auslöser darstellen – ein Satz in einem Buch, ein Gespräch mit einem Freund oder ein Moment der Stille, in dem man plötzlich erkennt, dass es so nicht weitergehen kann.

Der harte Schock

Für andere Menschen braucht es einen regelrechten Schock, um eine Veränderung herbeizuführen. Das kann eine Kündigung sein, eine ernsthafte Gesundheitswarnung, die Androhung, den Partner zu verlieren, oder gar eine Begegnung mit dem Gesetz. Solche Schockerlebnisse können als Weckruf dienen und einem vor Augen führen, wie weit man tatsächlich gesunken ist.

In meinem Fall war es die Angst, die Beziehung zu meinem Sohn zu verlieren, die größer war als die Angst vor dem Entzug. Diese Angst trieb mich an, die notwendigen Schritte zu unternehmen und das Ruder herumzureißen. Es war ein harter Schlag, aber letztlich genau das, was ich brauchte, um die Notwendigkeit zur Veränderung zu erkennen.

Der Weg ohne Schockmoment

Nicht jeder erlebt jedoch einen solchen Schockmoment. Und das ist in Ordnung. In meinen Gesprächen und Mentoring-Sitzungen treffe ich auf viele Menschen, die sich in unterschiedlichen Stadien der Alkoholsucht befinden. Einige von ihnen haben keinen solchen Wendepunkt erlebt und kämpfen damit, die Dringlichkeit zur Veränderung zu verspüren.

Der schleichende Prozess

Für diese Menschen ist es oft ein schleichender Prozess des Umdenkens, der Mut erfordert, sich zu ändern, ohne einen klaren äußeren Auslöser. Es ist ein langsames Erkennen, dass der jetzige Weg nicht der richtige ist, und ein vorsichtiges Ausloten neuer Möglichkeiten. Dieser Prozess kann sich über Monate oder Jahre hinziehen und erfordert Geduld und Selbstmitgefühl.

Je mehr man versucht, diesen Klick-Moment zu erzwingen, desto schwerer wird er zu erreichen sein. Es geht nicht darum, auf einen bestimmten Moment zu warten, sondern sich offen für neue Erfahrungen und Perspektiven zu zeigen. Oft sind es die kleinen Impulse von außen, die uns helfen können, den ersten Schritt zu machen.

Hilfe von außen annehmen

Niemand ist eine Insel. Wir alle brauchen manchmal Hilfe von außen, um neue Perspektiven zu gewinnen und eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen. Auch ich habe auf meinem Weg zur Nüchternheit Unterstützung gesucht und schätze bis heute den wertvollen Input von außen.

Der Wert externer Perspektiven

Es kann schwierig sein, sich selbst aus einem Problem zu befreien, das man sich selbst geschaffen hat. Wir alle haben blinde Flecken, und oft ist es eine andere Perspektive, die uns den entscheidenden Anstoß gibt, den wir brauchen. Das kann durch Gespräche mit Freunden, Therapeuten oder in Selbsthilfegruppen geschehen.

Ich erinnere mich an eine Teilnehmerin, die nach einem Einzelgespräch mit mir eine neue Perspektive auf ihre Situation gewann. Sie erkannte, dass der Alkohol wie ein toxischer Partner ist – einer, der einem nichts Gutes bringt, aber trotzdem immer wieder Hoffnung schürt. Diese Erkenntnis war für sie der Auslöser, den Alkohol als das zu sehen, was er wirklich ist, und damit begann ihr Weg in die Nüchternheit.

Der Weg zum Klick

Ein Klick-Moment muss nicht der Endpunkt oder die Lösung aller Probleme sein. Vielmehr ist er oft der Anfang einer neuen Sichtweise, die einen auf den Weg der Veränderung führt. Es geht darum, die eigenen eingefahrenen Gedankenmuster zu hinterfragen und bereit zu sein, Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

Der Beginn eines neuen Denkens

Der Klick-Moment ist nicht unbedingt ein dramatisches Erlebnis. Oft ist es das stille Erkennen, dass man anders denken und handeln kann. Es ist der Moment, in dem man beginnt, die Dinge anders zu sehen und neue Wege in Betracht zu ziehen.

Es ist wichtig, geduldig mit sich selbst zu sein und sich nicht unter Druck zu setzen, diesen Moment herbeizuzwingen. Die Veränderung wird nicht über Nacht geschehen, aber jeder kleine Schritt in die richtige Richtung ist ein Fortschritt.

Fazit

Der Weg zur Nüchternheit ist für jeden Menschen individuell. Der Klick-Moment, von dem so oft gesprochen wird, kann auf verschiedene Weise eintreten oder sich ganz anders anfühlen, als man es erwartet. Wichtig ist, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern auf die eigenen Fortschritte zu achten.

Sei offen für neue Perspektiven und Impulse von außen. Manchmal ist es genau dieser neue Gedanke, der uns den entscheidenden Anstoß gibt, den wir brauchen, um unser Leben in die richtige Richtung zu lenken. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass der Klick-Moment nicht das Endziel ist, sondern der Anfang eines neuen, nüchternen Lebens.

Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat dir geholfen, die verschiedenen Facetten des Klick-Moments zu verstehen und dir neue Perspektiven aufgezeigt. Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zur nächsten Folge von "Nüchtern betrachtet".

Bleib stark und mach den nächsten Schritt in dein neues Leben. Du schaffst das!

Der Link zu den Einzelgesprächen, ist folgender: 
https://www.drymind.de/dm/1zu1/

Die passende Podcastfolge (206) und Video, findest du, wie immer, hier: 



ÜBER DEN AUTOR

Autor

Dennis Kassel

Dennis hat selber über 22 Jahre getrunken, bis er 2019 endlich den Absprung geschafft hat. 
Aus seiner Geschichte wurde der Amazon Bestseller "Raus aus der Alkoholfalle", dann erblickte der "Nüchtern Betrachtet"-Podcast das Licht der Welt und seitdem hat Dennis tausende Menschen auf ihrem Weg begleitet und mit hunderten persönlich gearbeitet. 
Im Podcast erfährst Du jede Woche Freitag um 18 Uhr eine neue Sichtweise auf das Thema Alkoholsucht.

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