Weg von der Flucht - Zurück ins Leben

Weg von der Flucht - Zurück ins Leben

Weg von der Flucht - Zurück ins Leben: Ein nüchternes Wiedersehen mit Ägypten

Einleitung: Warum ich mal wegmusste

Ja moin und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von "Nüchtern betrachtet" und zu einem neuen Video auf YouTube! Diesmal würde ich euch tatsächlich eher empfehlen, das Video anzuschauen. Ich versuche es zwar auch so zu erzählen, dass es rein über Audio funktioniert, aber ich habe ein bisschen mitgefilmt und das zwischendurch eingebaut. Wer also den vollen Einblick haben will, sollte sich das Video ansehen.

Fünf Jahre nüchtern - doch die Reise geht weiter

Im August werden es fünf Jahre sein, dass ich nüchtern bin. Aber auch jetzt habe ich immer noch viele Probleme. Nicht mit dem Alkohol an sich, denn ich habe keinen Drang mehr zu trinken. Aber die Tatsache, dass ich 22 Jahre lang viel Alkohol getrunken habe, weil ich vor mir selbst und dem realen Leben geflüchtet bin, hinterlässt Spuren. Das bedeutet, dass ich jetzt erst richtig am Leben teilnehme und viele Dinge lernen muss, die andere Menschen in meinem Alter schon längst hinter sich haben.

Der Weg der Selbstfindung

Ich werde im August 43 Jahre alt und erst jetzt kann ich mich mit Themen beschäftigen, die der "Normalsterbliche" in meinem Alter längst durch hätte. Das betrifft sowohl die innere als auch die äußere Entwicklung. Ich habe so vieles früher ausgeblendet und deswegen habe ich immer noch viele Baustellen und oft viel zu kämpfen.

Die Suche nach dem Warum

Aktuell befinde ich mich in einer Phase, die sich ordentlich ausdehnt. Ich versuche herauszufinden, was mich damals in die Alkoholsucht getrieben hat und ob ich vielleicht Bindungsängste habe. Als trinkender Mensch war ich ein hervorragender Schauspieler und ich will das eigentlich gar nicht mehr sein. Trotzdem habe ich viele alte Muster. All das beschäftigt mich sehr.

Eine spontane Entscheidung

Deswegen entstand der Wunsch, mal kurz weg zu müssen. Und aus diesem Wunsch wurde dann sehr kurzentschlossen Realität. Ich war fünf Tage weg, bin zurückgekommen, und ich bin nicht nur irgendwie in die Sonne geflogen, sondern dahin, wo ich schon mal war: nach Ägypten.

Rückblick: Ägypten 2019

2019 war ich schon einmal in Ägypten. Ich habe damals ein Büchlein geschrieben mit dem Titel "Ich bin dann mal ich - Sich selbst optimieren leicht gemacht: Wie ein kleiner Urlaub mein Leben veränderte". Ich war damals mit meinem letzten Geld nach Ägypten geflogen, weil ich rausmusste. Frau weg, Job weg, ich weg. Ich musste etwas ändern. Damals habe ich mir eingeredet, ich hätte mich wiedergefunden und würde jetzt bei mir bleiben.

Rückkehr nach Ägypten: Ein nüchterner Blick

Dieses Mal wollte ich herausfinden, wie es damals wirklich war und wie ich mich verändert habe. Ich wollte meine Erinnerungen von damals mit der Realität von heute abgleichen. Und der Unterschied war gewaltig.

Ein Hotel, zwei Welten

Das Hotel, in dem ich damals war, erschien mir heute ziemlich schäbig. Die Ausstattung war schlecht, das Essen mittelmäßig, und das Internet war kaum vorhanden. Damals hatte ich das alles ausgeblendet, weil ich nur damit beschäftigt war, zu trinken und mich in meiner selbst geschaffenen Blase wohlzufühlen.

Eine nüchterne Konfrontation mit der Vergangenheit

Früher habe ich alles verdrängt. Jetzt kann ich die Dinge angehen, auch wenn es nicht schön ist. Aber es ist zielführender. Der größte Unterschied zu damals war, dass ich mich heute wirklich mit meinen Gefühlen auseinandersetzen konnte, statt sie einfach wegzutrinken.

Der trinkende Urlauber von damals

Damals habe ich von morgens bis abends getrunken und mich dabei überlegen gefühlt. Ich habe mir eingeredet, ich würde an mir arbeiten und mein Leben planen, während ich mir eigentlich nur die Kante gegeben habe. Ich habe die geschäftstüchtigen Ägypter bewundert und versucht, etwas von ihnen zu lernen, obwohl ich selbst völlig verloren war.

Das große Loch nach der Rückkehr

Als ich damals zurückkam, fiel alles sofort wieder zusammen. Die Blase, die ich mir in Ägypten geschaffen hatte, platzte, und ich war sofort wieder mit den realen Problemen konfrontiert. Ich hatte Selbstmordgedanken, was mir gar nicht mehr bewusst war, bis meine Eltern es mir sagten.

Dieses Mal war alles anders. Ich kam zurück und fühlte mich nicht mehr wie damals. Ich konnte tatsächlich körperliche Energie und Zeit zum Nachdenken mitnehmen. Ich fiel nicht in ein tiefes Loch, weil ich jetzt die Realität annehmen und daran arbeiten kann.

Die große Klammer: Ein nüchternes Leben lohnt sich

Was ich mit dieser Erfahrung und dieser Folge sagen möchte, ist: Es ist nicht immer leicht, nüchtern zu sein. Aber es lohnt sich. Weil man die Dinge real angehen kann. Man verlängert nicht sein Leiden, sondern arbeitet daran, es zu überwinden.

Fazit: Der Weg zur Heilung

Ich hoffe, dass dieser Einblick für euch hilfreich war. Nüchtern zu bleiben ist nicht immer einfach, aber es ist der einzige Weg, wirklich weiterzukommen und das Leben in vollen Zügen zu erleben. In diesem Sinne, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Ich hoffe, dass etwas für euch dabei war und freue mich, wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen.

Tschüss und bis zum nächsten Mal!

Den passenden Podcast (Folge 203) und das zugehörige Video findest Du, wie immer, hier: 



ÜBER DEN AUTOR

Autor

Dennis Kassel

Dennis hat selber über 22 Jahre getrunken, bis er 2019 endlich den Absprung geschafft hat. 
Aus seiner Geschichte wurde der Amazon Bestseller "Raus aus der Alkoholfalle", dann erblickte der "Nüchtern Betrachtet"-Podcast das Licht der Welt und seitdem hat Dennis tausende Menschen auf ihrem Weg begleitet und mit hunderten persönlich gearbeitet. 
Im Podcast erfährst Du jede Woche Freitag um 18 Uhr eine neue Sichtweise auf das Thema Alkoholsucht.

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